3.9.09

Neue und alte Euphemismen

Auf Facebook hat mich eine nette Grünen-Politikerin auf neue, coole Wörter hingewiesen: "Restmut", "fremdschämen", ein anderer Leser hat auch auf "zeitnah" verwiesen.
Mir als älterem Beobachter der Politikszene fallen noch die schönen Wortschöpfungen "Nullwachstum" und "Minuswachstum" (zur kleinen Rezession in den siebziger Jahren), "SchwangerschaftUNTERBRECHUNG" (aus der Strafrechtsreform-Debatte 1972 - als ob die Schwangerschaft nach einer Abtreibung einfach fortgesetzt werden könnte) und "Minderleister" (für unkündbare Tachinierer) ein. Und "Doppelverdiener" war vor 35 Jahren das Schmähwort für Paare, in denen beide Partner verdient haben, was dem damaligen Rollenbild sehr widersprochen hat.