28.3.05

Wer darf als Vorbild gelten?

Der Österreichische Gewerberverein ist immer wieder für eine rechte und richtige Meinung gut - seine jüngste Kritik am Medienlob (im Spiegel) für Studienabbrecher verdient aber eine besondere Würdigung. Gerade deshalb, weil ich selber mein Studium nie ernsthaft betrieben und auch nicht abgeschlossen habe, kann ich mir ein Urteil erlauben: Ja, man kann es auch ohne Studienabschluss zu etwas bringen. Daraus die Regel abzuleiten, man wäre gerade deshalb erfolgreich, weil man sein Studium abbricht, ist aber etwa so, als wollte man erklären, es sei generell richtig, bei Rot über die Kreuzung zu gehen.
Grundsätzlich findet der ÖGV, dass jeder besondere Wertschätzung verdient, der ohne Studium in hohe "seriöse" Positionen aufgestiegen ist. "Jedenfalls mehr Applaus, als jene, die mit ihren Titeln protzend sogar den Zahnarzttermin leichter erhalten. Aber jene, die noch in Ausbildung stehen, wissen ja nicht, ob auch ihnen eine Traumkarriere bevorsteht. Denn eines ist fix. Ohne Uni-Abschluss ist jede Position nur mit doppeltem Einsatz zu erreichen", schreibt ÖGV-Generalsekretär Herwig Kainz.