26.12.04

Mission im Abendland


Merkwürdig: Als Kindern war es uns irgendwie vertraut, dass Missionare aus unserer "zivilisierten" abendländischen Welt zu den armen "Negern", Indern oder sonstigen "Wilden" gehen, um ihnen unseren Herrgott nahe zu bringen. Zu Weihnachten ist die Welt am Sonntag diesem uns altvertrauten Muster nachgegangen und hat festgestellt: In vielen Gegenden der Welt herrscht tatsächlich die Annahme, dass wir Weisse Christen wären - aber in Wirklichkeit verehren wir ja doch den Mammon eher als den Herrgott.
Die WamS hat die sehr nachdenklich machende Geschichte eines politischen Flüchtlings, Richard Adu aus Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas, nachgezeichnet, der 1986 schockiert war, dass man ihm in Deutschland nicht einmal den Weg zur nächsten Kirche zeigen konnte, weil selbst die Flüchtlingsbetreuer in ihrem humanitären Engagement Gott entfremdet sind. Schon 2000 Menschen aus der Dritten Welt sind in Deutschland damit beschäftigt, das Land zu re-missionieren. Christlich zu missionieren, uns also den uns als unsere "eigene" Religion verloren gegangenen Glauben wieder zu bringen, in diesem Fall zwar in der protestantischen Variante, aber immerhin: Eine schöne Weihnachtsgeschichte!